Beiträge von Schrauber

    Danke!
    Denke auch, dass zb das kontrollieren der Düsen oder das reinigen der Luftmengenmesserschleifkontakte kein Nachteil war.
    Die letzten Tage hab ich einige KM damit zurück gelegt und der E28 macht wieder richtig Freude.

    Vor wenigen Tagen stank es nach dem starten nach Benzin und die geplante Einkaufstour wurde spontan verschoben um den Roten nicht dem potenziellen Feuertod sterben zu lassen.


    Ein Blick unter die Haube offenbarte einen undichten Anschluss am Kaltstartventil.



    Da das Ventil schon einmal Probleme machte und es trotz Schlauch kürzen, um wieder eine frische Verbindung zu haben abermals undicht war, sah es dazumals so aus als ob der Kunststoffanschluss gerissen wäre, weshalb ich zwischenzeitlich eine neues Ventil besorgte. Ich brachte es aber damals dicht indem ich den Schlauch so weit als möglich auf den Anschluss steckte.
    Jetzt war es an der Zeit das Neue zu verbauen um wieder ohne Geruchsbelästigung unterwegs sein zu können.


    Spätsommer 2016 begann mein 5er mich etwas zu pflanzen. Nach einem kurzen Stopp bei einer Ausfahrt fehlte plötzlich der BMW typische seidige 6Zylinder Rundlauf und aufgrund des spürbaren Leistungsmangel war klar, ein Topf arbeitet nicht mehr mit. Ehe ich noch eine geeignet Stelle fand um anzuhalten war nach wenigen hundert Meter wieder alles ok, kein rütteln mehr und volle Leistung.
    Wenige Tage danach trat der Fehler wieder auf und das günstigerweise zuhause und ich konnte die Suche beginnen.


    Mit dem Funkentester ...



    ... war der Schuldige in Form eines gebrochenen Zündkabel am Verteiler gleich gefunden.



    Bei der anschließenden Probefahrt war soweit alles gut aber bei der Ankunft bzw wärend ich das Einfahrtstor öffnete fing er wieder an unrund zu laufen und starb ab. Starten lies er sich auch nicht mehr und erst als er wieder etwas kühler war sprang er an und lief wieder halbwegs im Leerlauf.
    Sobald er aber wieder warm wurde, wieder das Rütteln und dann ging er bald darauf wieder aus. Dem Gestank nach roch er zu fett und auch ein Test mit Bremsenreiniger in den Ansauger bei laufenden Motor lies ihn sofort sterben, was auch eher auf zu viel Sprit deutete.


    So hab ich mal alles was für das Gemisch verantwortlich ist durchgemessen wie zb den Wassertemp.fühler (Bild), den Thermozeitschalter für das Kaltstartventil und den Ansauglufttemperaturfühler wobei aber alle Wette ok waren.



    Das nächste was einfach zu testen war, der Benzindruck um den Regler, den Druckdämpfer und den Rücklauf zu prüfen.



    Aber auch da alles im normalen Bereich.



    Weil es einfach geht, schnell erledigt ist und nichts kostet, noch die Schleifkontakte im Luftmengenmesser gereinigt.



    Da bisher alles getestet ok war, ging es weiter mit dem Zerlegen ....




    ... um an das Kaltstartventil zu kommen um es unter Druck auf Dichtigkeit zu prüfen. Ebenfalls ok und somit als Anreicherungstäter aus zu schließen.
    (Das Ventil spritzt beim Starten in Abhängigkeit von der Wassertemperatur gesteuert vom Thermozeitschalter für wenige Sekunden zusätzlich direkt in den Ansaugkrümmer ein)



    Auch die 6 Einspritzdüsen kamen an den Tester ...



    ...aber auch da war alles dicht.



    Direkt eine Bat an die Düsen gehängt und ...



    die Sprühkegel angesehen, die bei allen 6 ziemlich gleich waren.



    Bei den ausgebauten Teilen des Unterdrucksystems, um an die Düsen zu kommen, einige poröse Schlauche gefunden, die natürlich gleich erneuert wurden.



    Nachdem dann wieder alles zusammengebaut war und ich weiter gesucht habe, bin ich drauf gekommen, dass wenn ich den Vakuumschlauch vom Verteiler ziehe der Motor etwas runder läuft und nicht mehr abstirbt. Deutet das doch eher auf ein Zündungsproblem oder verdünnt die Falschluft dann das Gemisch?
    Zündzeitpunkt und die Verstellung kontrolliert aber auch da war alles wie es sein soll
    (Die roten Markierungen zeigen die Verdrehung im Verteiler)



    (Mit einer Spritze Unterdruck erzeugt)



    Die ganze Sache hat sich jetzt fast über 2 Jahre gezogen, da ich dafür nur wenig Zeit hatte und ich bei den Tests draufgekommen bin, dass der Fehler nur dann auftritt, wenn der Motor Betriebstemp. hat und auch die Umgebungsluft sehr warm war. Im Herbst dazumals war der Fehler weg und man konnte normal fahren und er hielt den Leerlauf.
    Auch im Frühjahr 2018 war eine Probefahrt problemlos aber vorige Woche als es noch richtig warm war ging es weiter und da ich unlängst im Netz etwas fand, dass der M30 Motor gerne etwas mehr Ventilspiel als in den Büchern angegeben ist (statt der 0,3mm besser 0,35 mm) mag und in einem Forum etwas stand über jemand der mit mehr Spiel sein Leerlaufproblem in den Griff bekam, habe ich auch das Spiel, welches ich im Frühjahr 2016 eingestellt habe nochmals überprüft und von 0,3 auf 0,33 nachgebessert.



    Die anschließende Testfahrt zeigte aber keine Besserung und er ging wieder beim Anhalten vor der Einfahrt aus und lies sich auch nicht mehr starten, bis er wieder etwas kühler war.
    Doch nicht zu fett? Vielleicht etwas ganz anderes? Alles was ich bisher überprüft hatte war in Ordnung, alles einzelne funktioniert aber dennoch stimmt etwas nicht.


    Wie Gesund ist der Motor selbst eigentlich, hat es etwas in der Mechanik?
    Nein, der Kompressionstest beim heißen Motor zeigt eine Differenz von 0,5 BAR zwischen besten und schlechtesten Zylinder was durchaus gut ist.



    ABER:
    (3. Kerze)


    Ich hatte auch bei der ersten Fehlersuche die Kerzen heraussen, aber da war das Kerzenbild nahezu ident bei allen 6 Stück und durch das defekt Kabel war deutlich zu spüren das er nicht auf allen Zylinder lief, wenn der 1. Fehler auftrat. Mit dem neuen Kabel war das Fehlerbild ein anderes und es deutete nichts darauf, dass wieder ein Zylinder einen Fehler hat. Weiter kam hinzu, dass er beim Fahren normale Leistung hatte und nur der Leerlauf Probleme machte und dies auch nur wenn die Umgebungsluft sehr warm war. Ich hätte dabei nie an eine defekte Kerze gedacht, aber nachdem ich alle getauscht habe, war der Fehler weg. Jetzt läuft er auch wieder rund wenn es heiß ist und er startet immer sofort.


    "2 Jahre" Fehlersuche wegen einer kaputten Kerze?

    Da die Geräuschkulisse, ein Rasseln als würde ein Krampus im Motorraum sitzen, nicht mehr schön zu reden war, gabs unlängst eine Steuer(ketten)Reform.
    Bei der Gelegenheit, da sowieso das Kühlsystem Großteils entfernt werden musste, kamen auch sämtliche Wasserschläuche, das Thermostat und der Ansaugschlauch zwischen Luftmassenmesser und Drosselklappe neu.


    Neuteile wie Kette, Spanner, Spannschiene, Führungsschiene, Schläuche und Kettenkastendichtungen.



    Servopumpe, Lichtmaschine und ihre Halterungen abmontiert.



    Kühler, Wasserschläuche inkl. Thermostat entfernt.



    Motor auf oberen Totpunkt Zyl. 1 gedreht.
    (Nockenwelle ist minimal daneben)



    Riemenscheibe und oberen Kasten beseitigt.



    Ölwanne ab geschraubt um zu den 3 innen liegenden Schrauben des unteren Kettenkasten zu gelangen.



    Der Krawallbruder:



    Nockenwellenrad abmontiert, Kette und Schienen entsorgt.



    Neuteile rein gekachelt.



    Dem unteren Kasten einen neuen Kurbelwellen Ring eingepresst



    Nach den Zusammenbau die Ventile eingestellt.



    Den Motor mehrmals per Hand gedreht und die OT Marken kontrolliert.
    (Jetzt ist die Nockenwelle etwas mittiger)



    Das Kühlsystem mit den neuen Teilen vervollständigt.



    Zuletzt noch das Gummiknie für den Ansauger erneuert.



    Altwaren mit eingelaufener Spannschiene und minimal gelängter Kette



    Und weil es mich interessiert hat, hab ich vor der ganzen Aktion einen Kompressionstest gemacht und einen danach.



    Da sich die Werte etwas verbessert haben, kann ich nicht viel falsch gemacht haben.
    Akustisch hat sich die Sache auf jeden Fall rentiert.